In Bewegung

Der Duschbus rollt seit Anfang Dezember. Bis heute haben wir über 1800 Menschen als Gäste begrüßen dürfen. Das ist eine unglaubliche Zahl. Wer weiß wohin sie sonst gegangen wären?

Es kommen Menschen zu uns die schon lange nicht duschen konnten und froh darüber sind uns zu finden.

Genau so froh darüber war auch die Frau, die vor ihrem Bewerbungsgespräch zu uns gekommen ist. Frisch geduscht und mit passenden Klamotten ausgestattet ging sie los. Am nächsten Tage kam sie wieder und erzählte glücklich, dass sie den Job bekommen hat.

Andere Gäste sind regelmäßig da um sich für die Arbeit fertig zu machen. Dazu noch einen Becher Kaffee auf den Weg und der Tag läuft besser.

Viele sind schon sehr früh da und warten bereits auf uns. Wir haben inzwischen einige Stammgäste die den Duschbus in ihrer Routine aufgenommen haben.

Trotzdem gelingt es dem Team auch immer wieder neue Gäste an den Bus zu bringen, zum Beispiel mit einem organisierten Shuttledienst der unterwegs ist und Menschen zum Bus und wieder zurück fährt. Es gibt Helfende Hände die unsere Flyer weiterreichen an Menschen, die uns noch nicht kennen.

Am Ende der Schicht ist die Tafel mit den Duschzeiten oft komplett voll. Wir sind häufig ganz ausgelastet. Darum haben wir entschlossen auch nach hinten raus zu verlängern. Wenn jemand uns braucht sind wir auch noch eine weitere Stunde vor Ort.

Die Nachfrage ist groß. Der Bedarf ist enorm. Wir überlegen daher auch schon wie es mit GoBanyo weitergeht und wie unsere Organisation sich entwickeln könnte und wir weitere Lösungen finden.

Wir schauen uns in ganz Hamburg nach neuen Standorten um. Wir haben dabei auch dezentrale Orte im Blick, wo wir glauben mit unserem Angebot einigen Menschen helfen zu können. Dasselbe gilt für den Raum Altona, wo wir immer noch überlegen wie man nah an den Bahnhof fahren könnte.

Wir machen erste grobe Skizzen einer zweiten mobilen Einheit und wie diese aussehen könnte. Wir vergleichen verschiedene Varianten und versuchen das beste Modell zu finden.

GoBanyo ist bundesweit bekannt geworden. Es gibt andere Städte die großes Interesse zeigen, etwas ähnliches bei sich aufzubauen. Wir reden mit Menschen in München und Hannover aus Berlin und Leipzig um Informationen zu teilen und das was wir lernen weiterzugeben.

Wir tun was wir können um darauf aufmerksam zu machen, dass waschen ein Menschenrecht sein muss und jeder die Möglichkeit haben soll, sanitäre Anlagen zu nutzen.

Autor: Dominik Bloh

Foto: © Julia Schwendner // www.thisisjulia.de